ENGLISH VERSION
Übersetzung: Suva Schachner (www.coaching-pyramide.de)
Egal ob Du Yoga übst, Bodyworker bist oder meditierst - letztlich geht es immer darum, Energieblockaden im Körper zu lösen. Doch was ist Energie? Und wie kannst Du sie praktisch wahrnehmen? Tipps und Tricks dazu verrät Robert Henderson, der ein Buch zu diesem Thema geschrieben hat.
Was habe ich davon, wenn ich mich mit dem Thema Energie beschäftige?
Jeder weiß, dass zu viel schlechte Nahrung wie Kebab, Pizza und Süßigkeiten negative Auswirkungen auf unseren Körper und unsere Gesundheit hat. Jeder weiß auch, dass das Einatmen von Zigarettenrauch oder Kohlenmonoxid aus Autoabgasen ebenso schlecht für unseren Körper ist. Was viele Menschen aber nicht wahrhaben wollen ist, dass es schädlich ist, zu viel von einer bestimmten Art von Energie aufzunehmen – zum Beispiel, die einer kalten und lieblosen Ehe, eines offensichtlich kontrollierenden Elternteils oder eines stressigen Arbeitsplatzes. Das hat ebenso negative Auswirkungen auf Gesundheit und Körper.
Diese Energien sind als feinstoffliche Energien bekannt und unser Körper speichert sie in unseren Zellen genauso wie Energie aus der Nahrung. Bestimmte Nahrungs-Energie wie Fett erhöht das Körpergewicht und kann dazu führen, dass das Blut nicht mehr so leicht durch die Arterien fließen kann. Bestimmte gespeicherte feinstoffliche Energien wie die emotionale Energie von Wut entzündet und verhärtet die Zellen des Körpers, während die Energie von Einsamkeit die Zellen im Körper kalt werden und sich zusammen ziehen lässt.
Oberflächlich könnte man jetzt „Na und?“ fragen. Denke aber für einen Moment daran, wie oft in Deiner Yogapraxis Du unerwartet Zusammenziehen, Verhärtung, Schwere, Kälte, Schwäche oder Widerstand in Deinem Körper erlebt hast. Dies sind die physischen Manifestationen verschiedener feinstofflicher Energien, die Dein Körper aufgenommen hat und von Beginn Deiner Geburt an gespeichert hat. Solche Bedingungen haben nichts zu tun mit der physischen Kondition Deines Körpers, sondern haben ausschließlich zu tun mit der Qualität der feinstofflichen Energien in Deinem Körper. Daher ist es nützlich, etwas über Energie zu wissen und ihre Auswirkungen während Du Yoga machst fühlen zu können.
Robert, Du hast als Bodyworker gelernt, Energie zu fühlen. Wie würdest Du dieses Gefühl beschreiben?
Du kannst niemand anderem erklären, wie sich Energie anfühlt. Du kannst es ihn nur selbst entdecken lassen und genau das tue ich in meinen Workshops "Energy and Emotions in Yoga and Massage", wenn ich Lernende dazu einlade, mit ihren Händen bestimmte Bereiche des Partners zu scannen, welche den sogenannten Chakren zugeordnet sind. Die Teilnehmer schreiben sodann ihre Erfahrung auf, indem sie ihre eigenen Worte verwenden, um zu beschreiben, wie sich die Energie angefühlt hat.
Hier sind ein paar ihrer Beschreibungen: Ein kribbelndes Gefühl im Körper, ein Gefühl als würde Elektrizität durch einen Teil des Körpers fließen (ein Energie Meridian), ein plötzlicher stechender Schmerz in einem sehr kleinen Bereich des Körpers (ein Akupunktur Punkt), ein Kälteschauer tief aus dem Unterbauch oder dem Solar Plexus, Druck im Kopf, wenn Dein Atem sich von tief nach flach verändert, Gänsehaut, wenn Du zitterst oder fröstelst oder Dich verkrampfst, wenn Dein Fuß einen Krampf hat, wenn Du aufstehst und Deine Beine sich wie Betonpfeiler anfühlen usw. Die Liste ist endlos!
Gibt es „gute“ und „schlechte“ Energie?
So etwas wie gute oder schlechte Energie gibt es nicht. Energie ist eine neutrale Kraft, genauso wie Atome und Protonen. Es hängt davon ab wie wir Energie bewerten, für gewöhnlich auf Basis davon welches Gefühl sie in unserem Körper auslöst, und sie somit als gut oder schlecht empfinden.
Einige Energien lösen einfach ein gutes Gefühl aus. Sie bringen Wärme, Weichheit und Licht in unsere Zellen, wie auch die Energie die wir Liebe nennen. Andere Energien jedoch lösen kein so gutes Gefühl aus. Sie erzeugen Kälte, Härte und Schwere, wie zum Beispiel die Energie die wir Einsamkeit nennen.
Als Menschen möchten wir mehr Energien haben, die sich gut anfühlen, wie Liebe, Unterstützung, Anerkennung und Belohnung und weniger Energien die sich nicht so gut anfühlen wie Zurückweisung, Scham, Schuld und Angst. Energie wird schlecht, wenn wir nicht genügend von der angenehmen Energie bekommen, so wie wir sie brauchen oder möchten. Nicht genug Liebe, Unterstützung, Anerkennung und Belohnung kann dazu führen, dass wir ärgerlich werden und kann ein starkes Gefühl von Ungerechtigkeit auslösen, was uns dazu veranlassen kann, Eifersucht oder Hass zu empfinden und das Bedürfnis das Gute in anderen zu zerstören. Diese lassen sich als schlechte Energien bezeichnen, insofern als dass sie weitläufigen Schaden anrichten können, nicht nur für einen selbst sonder auch für andere.
Während meiner 15-jährigen Erfahrung als Thai Massage Therapeut sind die meisten sogenannten schlechten Energien, mit denen ich zu tun habe, emotionale und mentale Reaktionen meines Klienten auf nicht genug angenehme Energien, insbesondere Liebe.
Wie kann ich dieses Wissen um das Wesen von Energie in Yoga und Körperarbeit nutzen?
Im Yoga genauso wie im Leben selbst gibt es die Versuchung nicht hinzuschauen, wenn die Dinge nicht gut laufen.. Ein plötzlicher Nackenschmerz beim Kopfstand? Ein kalter Wind wehte im Yogaraum als jemand die Tür öffnete. Ich habe meinen Rücken beim praktizieren verletzt? Der Lehrer hat mich zu stark rangenommen. Hüfte und Knie öffnen sich nicht? Ich stehe nicht korrekt, oder meine Hüfte, Knie und Füße sind nicht gut ausgerichtet. Nicht fokussiert? Leute kommen zu spät zur Yogastunde und knallen ihre Matten auf den Boden.
Es liegt entweder am Raum, an den Schülern, der Asana oder am Lehrer. Man schaut immer im Außen nach den Antworten, aber niemals nach innen wo alle Antworten zu finden sind. Aber ist es nicht letztendlich das worum es im Yoga geht? Sich öffnen. Sich von Innen öffnen. Und wenn du plötzlich auf Schmerz triffst, auf Steifheit oder Widerstand sich zu öffnen, dann liegen die Antworten mit Sicherheit in dir, in deinem Körper, wo deine gesamte Lebenserfahrung gespeichert ist – sowohl die guten (warm und offen) als auch die schmerzhaften (zusammenziehend, anspannend und hartmachend).
Vielleicht können sich deine Hüften im Februar 2015 beim Üben nicht öffnen. Aber vielleicht geschieht das weil du im Alter von sechs Monaten etwas Kaltes zuhause erlebt hast, was dazu geführt hat, dass du alle Muskeln im Beckengürtel zur Verteidigung angespannt hast. Und nun x Jahre später, während einer Yogaübung, welche dafür bestimmt ist, dich von innen zu öffnen, entdeckst du, dass die Muskeln um deine Hüften herum sich immer noch in dieser kindlichen Anspannung befinden. Ein Großteil von Yoga besteht darin, deine Vergangenheit aufzudecken und sie loszulassen, also die Energien, die in deinem Körper gespeichert sind und die den Grad deines Wohlbefindens oder Unwohlseins, den Du beim Üben empfindest, bestimmen.
Kannst Du eine Übung teilen, mit Der jemand lernen kann, Energie zu spüren?
Eines der besten Übungen zur Untersuchung und Heilung an sich selbst, die ich kenne, ist eine die du im Bett tun kannst, vorzugsweise am Morgen, wenn dein Körper am entspanntesten ist. Reibe deine Hände aneinander bis sie rot und heiß sind und platziere sie dann rechts und links neben deinen Bauchnabel.
Dann schau was passiert. Folge einfach der Hitze, wohin sie geht. Wie lange sie anhält, bis du deine Hände erneut reibst und sie erneut an die Stelle hälst. An einem guten Tag wird die Hitze aus deinen Händen tief in den Bauch fließen, bis durch deine Wirbelsäule. Sobald sie deine Wirbelsäule erreicht, wandert die Hitze deine Wirbelsäule hinauf und hinunter, weiter hinab über deine Beinrückseiten in deine Füße hinein.
Während dies geschieht, wirst du kleine Kälteschauer bzw. -knoten fühlen. Dies sind. Energieblockaden und wenn die Hitze aus deinen Händen stark genug ist, wird sie diese Kälteknoten zum Schmelzen bringen. Je befreiter dein Körper von Energieblockaden ist, desto weiter wird die Hitze aus deinen Händen wandern. Die Hitze aus deinen Händen ist Energie; Herzenergie. Verwende die heiße Herzenergie in deinen Händen zur vollständigen Freisetzung und Heilung deines Körpers. Es gibt keine bessere innere Medizin als die Energie deines eigenen Herzens. Mach dir keine Sorgen, wenn der Effekt beim ersten Versuch nicht so hoch ist – das ist nur natürlich. Dein Körper kennt diese Art von Heilung ja noch nicht. Wenn du diese Übung regelmäßig praktizierst, wirst du bemerken, wie der Effekt langsam größer und größer wird, bis zu eines Tages deinen Körper vollständig geheilt hast.
Biographie:
Robert Henderson lehrt und praktiziert Thai Massage seit 2000. Er ist spezialisiert auf Energiearbeit und spirituelles Heilen mit Hilfe von Thai Massage. Sein erstes Buch über Energiearbeit in Massage ‚Emotion and Healing in the Energy Body’ erscheint im Juni 2015. Er lebt in Wien und gibt Workshops über Energie und Emotionen in Yoga und Massage in ganz Europa. Seine Website lautet: www.roberthenderson.info
Hier kannst Du sein Buch "Emotion and Healing in the Energy Body" bestellen.
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