Stress

Als Yogalehrer im Hamsterrad – die 7 häufigsten Stressfallen

Unterrichtest Du auch Yoga? Willkommen im Club. Hast Du Dir Deinen Traumberuf einfacher vorgestellt? Ein entspannter Job wie ein Dauer-Savasana? Leider sieht die Realität oft anders aus. Erschöpfung und Burnout unter Yogalehrern ist keine Seltenheit. Ich kenne viele Kollegen, denen es so ging. Vielleicht hast Du ja auch schon Momente erlebt, in denen Du Dich gestresst und überfordert gefühlt hast?

Dann bist Du vermutlich in eine der folgenden sieben Stressfallen getappt.

Inhaltsverzeichnis

1. Dich selbst nicht wichtig nehmen

Kennst Du als Lehrer die Yogashow? Du kannst anderen Menschen Entspannung schenken, selbst wenn Du innerlich völlig gestresst bist. Eine herzöffnende Stunde geben, wenn Dir selbst innerlich zum Weinen zumute ist. Das kann im Einzelfall gutgehen, ist aber keine Dauerlösung. Du bist kein Schauspieler. Du tust Dir nicht gut, wenn Du etwas unterrichtest, was Du selbst nicht lebst. Deine Schüler werden auf einer tiefen Ebene spüren, dass Du nicht authentisch bist.

Wenn Du zum Beispiel mehr Liebe, Glück und Freude in die Welt bringen möchtest, fange an diese Werte in Deinem eigenen Leben zu verwirklichen: Mache sie zu Deiner obersten Priorität – ohne Einschränkungen. Auch wenn es ein wunderbarer Beruf ist, Yogalehrer zu sein, ist Dein persönliches Wohlbefinden, Dein Glück und Deine Gesundheit wichtiger! Du hast als Lehrer dauerhaft nur etwas zu geben, wenn Du SEHR gut für Dich selbst sorgst: Durch Deine eigene Praxis, gutes Essen und dadurch dass Du Dir regelmäßig Pausen gönnst.

Deinen Yogaschülern erzählst Du ja wahrscheinlich auch, dass sie nicht zu hart mit sich sein sollten und sich eine Pause nehmen sollten, wenn Ihr Körper das von Ihnen verlangt. Wie wäre es, wenn Du bei Dir selbst damit anfangen würdest? Und zwar nicht nur auf der Matte, sondern in Deinem gesamten Leben.

2. Selbständigkeit ohne Plan

Als selbstständiger, bzw. Vollzeit-Yogalehrer hast Du im Grunde genommen zwei Jobs: Du bist Yogalehrer und selbstständiger Unternehmer. Alle Yogalehrer, die ich kenne, lieben es zu unterrichten. Das Unternehmer-Sein ist dagegen deutlich weniger beliebt. Themen wie Marketing, Finanzen, Ansprache einer Zielgruppe begeistern die wenigsten Yogalehrer. Gehörst Du auch dazu? Dann würde ich Dir dringend empfehlen, Dich damit auseinanderzusetzen.

Wer die unternehmerische Seite des Yogalehrer-Daseins ignoriert, ist wie ein Wanderer, der in unbekannten Terrain unterwegs ist – ohne Karte oder zu wissen, wo es überhaupt lang geht. Wenn Du von Yoga leben möchtest, brauchst Du eine sehr klare Vorstellung davon, was Dich als Yogalehrer ausmacht und für wen überhaupt Du Deine Dienstleistung anbietest. Es reicht nicht aus, ein guter Lehrer zu sein. Du musst Deine Angebote auch an den Mann, bzw. die Frau bringen.

Mein Tipp: Stell Dir diese vier wichtigen Fragen. Sie können Dir weiterhelfen Klarheit und ein Grundverständnis über Deine Zielgruppe zu bekommen.

3. Deine Finanzen vernachlässigen

Warum bist Du eigentlich Yogalehrer geworden? Wegen des Geldes? Wahrscheinlich nicht. Fast alle Yogalehrer, die ich kenne (mich selbst eingeschlossen), sind Idealisten. Geldverdienen ist ein angenehmer Nebeneffekt unserer Arbeit. Im Grunde genommen geht es uns aber darum, die Welt zu verbessern und unsere Yogaschüler ein Stück glücklicher zu machen.

Viele Yogalehrer, die sich selbstständig machen, lassen dafür einen langweiligen Bürojob hinter sich. Weil die Welt des Yogalehrer-Daseins so neu, aufregend und spannend ist, ist Ihnen Geldverdienen zunächst nicht besonders wichtig. Sollte es aber! Denn die materielle Basis ist die Voraussetzung für alles weitere. Mit dem glücklichen Gesichtsausdruck Deiner Yogaschüler kannst Du am Ende des Monats leider nicht Deine Miete bezahlen.

In diesem Blog-Artikel findest Du einige wertvolle Tipps zum Thema Freiberuflichkeit, Steuern und Versicherungen.

Und: Wer den finanziellen Wert seiner Arbeit nicht kennt, beschädigt seinen Selbstwert (siehe Punkt 4).

4. Dich unter Wert verkaufen

Fällt es Dir auch schwer, einen Preis für Deine Yogastunden festzulegen? Vor einiger Zeit las ich in einer Facebookgruppe folgendes: „Meine Yoga-Klassen sind absolut kostenlos. Trotzdem freu ich mich über eine Spende von 5 Euro, wenn du es dir leisten kannst, … um weiterhin Yoga für jeden möglich zu machen.“

Ein nobles Anliegen. Doch wer seine Arbeit kostenlos oder zu Dumpingpreisen anbietet, schadet sich selbst und anderen Yogalehrern. Natürlich gibt es Menschen, die wenig Geld haben. Doch die allermeisten setzen im Umgang mit Geld lediglich die falschen Prioritäten. Wer Yoga verramscht, ermutigt das auch noch.

Das Problem: Übertriebene Großzügigkeit ist falsche Nächstenliebe. Und zwar eine, die Dir selbst auch noch schadet und Stress schafft. Denn Du musst dadurch noch mehr arbeiten. Ohne angemessene Preise kannst Du Dich als Yoga-Lehrer leicht in einer 50 oder mehr Stunden-Woche wiederfinden. Herzlich Willkommen zurück im Hamsterrad!

5. Falsche zeitlichen Erwartungen

Ja, Du kannst als Lehrer von Yoga allein leben und jetzt kommt ein großes ABER: Das ist nicht von heute auf morgen möglich. Sich ein Business als selbstständiger Yogalehrer aufzubauen erfordert einfach Zeit. Ein Sprichwort besagt, dass die meisten Menschen das überschätzen, was sie in kurzer Zeit leisten können und das unterschätzen, was durch langfristigen Einsatz möglich ist.

Stress Dich nicht, indem Du Dir selbst übermäßigen zeitlichen oder finanziellen Druck machst. Das heißt nicht, dass Träumen vom Yogalehrer-Dasein allein schon ausreicht. Du musst Deinen Hintern schon in Bewegung setzen! Hektik, Stress und zu großer Ehrgeiz sind jedoch kontraproduktiv.

Deine Selbstständigkeit als Yogalehrer ist ein Samenkorn, aus dem eine ertragreiche Pflanze wachsen kann. Doch dazu musst Du ihr das Wasser Deiner kontinuierlichen Aufmerksamkeit schenken. Und Du darfst Dich nicht verrückt machen, wenn es länger dauert als erwartet, bis die Früchte Deines Ertrags kommen. Bleib geduldig! Die Pflanze wieder auszubuddeln oder dran zu Zupfen hilft ihrem Wachstum nicht – im Gegenteil!

6. Perfekt sein wollen

Einer der häufigsten Gründe für Stress ist Perfektionismus. Dahinter steht die Angst, nicht gut genug zu sein wie ich schon in meinem Artikel „Die zehn häufigsten Fehler von Yogalehrern“ beschrieben habe. Perfektionismus kann viele Formen haben: Vielleicht möchtest Du bei der Vorbereitung Deiner Klassen auf Nummer sicher gehen und investierst Stunden an Zeit in Konzepte, die Du während der Stunde dann wieder über den Haufen wirst. Oder Du grübelst tagelang über die Inneneinrichtung Deines Yogaraums nach und in welcher Farbe Du eine Wand streichen sollst.

Weißt Du was alle Spielarten von Perfektionismus gemeinsam haben? Sie sind Ausdruck einer verkopften Herangehensweise. Erlaube Dir häufiger auf Deine Intuition zu hören. Wenn Du vor einer Entscheidung stehst, fühle in Dich hinein. Welche Alternative fühlt sich besser an? Dann vertraue auf Dein Bauchgefühl, handele entsprechend und denke nicht noch ewig darüber nach.

7. Den Fokus verlieren

Wenn Yoga laut Patanjali das Zur-Ruhe-Kommen der Gedanken im Geist ist, dann hat der Yogi einen natürlichen Feind: Den Computer. Computerarbeit ist deshalb eine der größten Stressfallen, weil Du durch Facebook und Co. abgelenkt wirst, von dem, was Du wirklich willst. Vielleicht kennst Du das auch, dass Du gerade noch eine Klasse vorbereiten wolltest und bei einer kurzen Internet-Recherche von den Weiten des WWW angezogen wurdest wie ein schwarzes Loch?

Mein Tipp: Meine eigene Yoga- und Meditationspraxis hilft mir im Dschungel meines Büroalltags den Überblick zu behalten. Nimm Dir morgens Zeit für Dich und auch zwischendurch, wenn Du merkst, dass Du müde wirst und die Konzentration nachlässt.

Und: Bevor Du den Tag beginnst, notiere drei bis fünf Dinge, die am allerwichtigsten sind (bei mehr verlierst Du den Überblick) und bearbeite diese sofort. Checke nicht ständig Deine Emails, sondern erledige zunächst das, was auf Deiner eigenen Agenda steht, bevor Du beginnst auf Nachrichten zu antworten.

Vermeide die Fehler, die ich gemacht habe!

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Tobias

Hi, ich bin Tobias – Dein Guide in die Welt der Energie und achtsamen Berührung! Meine Mission: Menschen zu inspirieren, sich gegenseitig achtsam und liebevoll zu berühren anstatt nur ihre Smartphones. Lass uns gemeinsam geschützte Räume für Berührung schaffen! Bist Du dabei?

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