Das digitale Einmaleins

Das digitale Einmaleins – warum Du als Yogalehrer eine Online-Strategie brauchst

Bist Du auch schon online?

Wahrscheinlich spätestens seid der Corona-Episode.

Dem Internet sei Dank, konnte der Yoga-Unterricht auch in Zeiten von Social Distancing weitergehen. Einfach Zoom oder Skype anschmeißen und deine Sonnengrüße flattern direkt ins Wohnzimmer deiner Schüler.

So hatte die unerfreuliche Zeit zumindest einen positiven Nebeneffekt: Sie zwang uns als Yogalehrerende, uns mit der digitalen Revolution auseinanderzusetzen.

Der technologische Fortschritt wächst exponentiell: High-Speed-Datenverbindungen, Smartphones und Tablets haben unser Leben radikal verändert. Wenn wir uns vor zehn Jahren nicht vorstellen konnten, wie wir jetzt leben? Wer mag die Zukunft vorherzusagen?

Als Yogalehrerende müssten wir uns mit der Digitalisierung auseinandersetzen und unsere ganz persönliche Antwort darauf finden.

Denn auch wenn Yoga unser Herzensanliegen ist und es in erster Linie darum geht, guten Unterricht für unsere Schüler zu machen, reicht das im Internet-Zeitalter leider nicht mehr aus. Um mit Yoga erfolgreich zu sein und von Deiner Herzensarbeit auch leben zu können, solltest Du die wichtigsten digitalen Spielregeln kennen.

In diesem Artikel erhältst Du praktische Tipps, wie du die Online-Medien zum Wohle Deiner Schüler nutzen kannst.

Inhaltsverzeichnis

Vertrauen ist etwas, was Du Dir verdienen musst

Vor über 20 Jahren war alles noch einfach: Damals reichte es aus, ein Yoga-Schild an die eigene Tür zu hängen, oder den eigenen Flyer im Bioladen auszulegen, um neue Schüler zu gewinnen.

Bist Du die einzige Lehrerin in Deinem Ort, mag das auch heute noch zutreffen. Doch nehmen wir einmal an, Du unterrichtest Yoga in einer Großstadt wie Hamburg, München oder Köln? Dort können sich Menschen zwischen einer Vielzahl unterschiedlicher Yoga-Angebote entscheiden. Dort solltest Du ihnen online gute Gründe liefern, zu dir zu kommen.

Ein anderes praktisches Beispiel: Meine Frau und ich hatten in einem Jahr beschlossen, dass wir gerne über Silvester ein Yoga-Retreat in Marokko buchen wollten. Wir fanden verschiedene Angebote von Anbietern, die wir aber alle nicht persönlich kannten. Da uns beiden eine sympathische Ausstrahlung und Sprechweise wichtig sind, suchten wir die entsprechenden Lehrerinnen auf YouTube – in den meisten Fällen vergeblich.

Unter all den Angeboten gab es eine einzige Lehrerin, die sich die Mühe gemacht hatte, dort eigene Videos einzustellen und das war dann auch diejenige, deren Retreat wir gebucht haben. Alle anderen haben die Möglichkeit, online unser Vertrauen zu erwerben, leider verpasst.

Der Punkt ist: Interessierte Menschen werden nicht sofort zu Deinen Kunden. Du musst erst einmal ihr Vertrauen gewinnen. Und dieser Vertrauensaufbau muss stattfinden noch bevor jemand überhaupt mit dir persönlich Kontakt hat und z.B. in deine Probestunde kommt.

Viele Yogalehrerende, die sich selbstständig machen, glauben zunächst, Website und Flyer zu machen reiche aus, und die Kunden kämen in Scharen. Diesem naiven Glauben liegt ein Denkfehler zugrunde: Der andere Mensch kennt Dich nicht. Warum sollte er Dir vertrauen?

Im Gegensatz zu einem Kaffee, den man bei Starbucks kauft oder einen Lebensmittel einer bestimmten Marke, ist Yoga-Unterricht ein Produkt, deren Qualität in höchstem Maße unsicher ist, weil sie von der Persönlichkeit des Lehrers, dessen Einfühlungsvermögen, Erfahrung und Kompetenz abhängt.

Wie Du dieses Vertrauensproblem lösen kannst, verrate ich Dir in den nächsten Abschnitten.

Kenne Deine Community

„Den Menschen ist es egal, was Sie wissen – bis zu dem Moment, in dem Sie wissen, was Sie Ihnen bedeuten“ (Nick Williams)

Das Internet bringt uns ein riesiges Yoga-Angebot ins Wohnzimmer. Portale wie Yoga Easy, YogaMeHome und andere bieten eine Fülle inhaltlicher wie technisch hochwertiger Yoga-Videos an. Hinzu kommen noch Dutzende von Live-Klassen.

Für Yoga-Praktizierende ist diese Fülle von Angeboten natürlich toll. Für uns als Lehrerinnen und Lehrer bringt sie jedoch eine Herausforderung mit sich: Wenn wir uns lediglich als Instructor, d.h. als Ansager von Asanas begreifen, werden wir schnell ersetzbar.

Wir sollten uns stattdessen als Community Leader begreifen. Und dazu ist es natürlich nötig, die eigene Community zu kennen, d.h. Klarheit über die eigene Zielgruppe zu haben. Es reicht nicht mehr aus, den Menschen Yoga zu bieten. Denk darüber nach, wie du ihnen Nähe schenken kannst. Diese Nähe kann geografisch sein, inhaltlich oder emotional.

Du kannst natürlich weiterhin die Yogalehrerin „vor Ort“ sein. Wenn Du jedoch das Internet dazu nutzen möchtest, mehr Menschen zu erreichen, tust Du gut daran, Dein Alleinstellungsmerkmal zu finden. Beispielsweise indem du Yoga für bestimmte Zielgruppen anbietest oder ein kreatives Yoga-Format entwickelst.

Kreativität und Community-Building in Krisenzeiten kann einfach sein und sehr praktisch aussehen: Eine meiner Ausbildungsteilnehmerin erzählte mir, dass sie eine WhatsApp-Gruppe gegründet hat, in der die Yoga-Teilnehmer sich über ihre aktuellen Sorgen und Nöte austauschen können. Ihre Schüler waren über diese Möglichkeit so dankbar, dass sie ihr sogar Geld spenden wollten.

Wen möchtest Du ansprechen? Wer sind die Menschen, die Du gerne unterstützen möchtest und die Du in Deiner Gemeinschaft haben möchtest?

Stell einen Dialog her, statt zu monologisieren

Die Unklarheit darüber, wen wir eigentlich ansprechen wollen, bringt weitere Probleme mit sich. So beobachte ich, dass Kommunikation vielfach selbstbezogen ist. Weil viele Yogalehrer gar nicht wissen, wen sie ansprechen wollen, stellen sie sich selbst und die eigenen Angebote in den Mittelpunkt.

Das zeigt sich beispielsweise darin, dass auf der Website nur von den eigenen Qualifikationen gesprochen wird, was und bei wem man irgendetwas gelernt hat. Auf Facebook werden nur die eigenen Veranstaltungen geteilt oder ein Newsletter besteht in erster Linie darin, dass man die eigenen Termine bewirbt.

Ein wesentlicher Punkt wird dabei ignoriert: Der Nutzen für den anderen Menschen. Bevor ich in Erwägung ziehe, irgendetwas zu buchen oder zu einem Unterricht zu kommen, stellt sich mir die Frage, was ich davon habe? Wird es mir gefallen? Werde ich mich entspannen können, Inspiration erfahren, Neues lernen etc.?

Wenn Du Dir die Zeit nimmst, über diese Fragen nachzudenken und Du zuerst deine Schüler ansprichst, bevor Du von Dir sprichst, werden sich andere Menschen eher von Dir gesehen fühlen. Du gewinnst ihr Vertrauen und die Chancen steigen, dass sie tatsächlich in Deinen Unterricht kommen.

Erst geben, dann nehmen

Um das Vertrauen Deiner Community zu erwerben, kannst Du etwas kannst Wichtiges tun: Du denkst erst einmal nicht an Dich, sondern daran, wie Du den anderen Menschen beschenken kannst. Anstatt sie mit Werbung zu belästigen, biete ihnen Informationen, die für sie nützlich sind.

Das Internet 2.0 bietet die Möglichkeit, dass jeder Mensch auf sehr einfache und günstige Weise zum Verbreiter eigener Inhalte werden kann. In den meisten Fällen kostet dies gar nichts – nur die eigene Arbeitszeit.

So kannst Du zum Autor eines Blogs werden, indem du nützliche Artikel verfasst, z.B. mit Tipps zu Ernährung, einzelnen Yoga-Übungen oder Entspannungstechniken. Oder Du startest einen eigenen YouTube-Channel mit selbstgedrehten Videos oder nimmst einen Podcast auf.

Wenn Dir das zu aufwändig erscheint, kannst Du mit einer weniger zeitintensiven Variante des Info-Marketings beginnen: Statt auf Facebook ausschließlich eigene Veranstaltungen zu teilen, überleg doch mal, welche Blog-Artikel Dich inspiriert haben, welche Filme oder Bücher Du anderen Menschen empfehlen kannst oder auf welche Art und Weise du noch das Leben anderer Menschen bereichern könntest.

Oder schreibe in Deinen Newsletter nicht nur die eigenen Termine, sondern beginnen mit einem inspirierenden Zitat oder der Beschreibung von einer Yoga-Übung, die Teilnehmer auch für sich alleine zuhause praktizieren können.

Fazit

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass sich Geben langfristig lohnt. Das Vertrauen, was Du dadurch bei anderen Menschen erwirbst, wird dazu führen, dass Du auch wirtschaftlichen Erfolg haben wirst. Die Betonung liegt dabei auf langfristig. Erwarte nicht, dass Dein erster Blog-Artikel oder Dein erstes Video dir großen Ruhm einbringen werden. Lass dich dabei bitte nicht von der Technik abschrecken. 

Eine wichtige Eigenschaft eines guten Lehrers ist, dass er sich fortwährend immer auch als Schüler sieht. Doch lebenslanges Lernen darf sich nicht nur auf den eigenen Yoga-Weg beschränken. Wir können offen für alle technischen Möglichkeiten sein und die neuen Medien dazu nutzen, die Botschaft in die Welt zu bringen, die uns am Herzen liegt.

Vermeide die Fehler, die ich gemacht habe!

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Tobias

Hi, ich bin Tobias – Dein Guide in die Welt der Energie und achtsamen Berührung! Meine Mission: Menschen zu inspirieren, sich gegenseitig achtsam und liebevoll zu berühren anstatt nur ihre Smartphones. Lass uns gemeinsam geschützte Räume für Berührung schaffen! Bist Du dabei?

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