frustrierte Frau.

Entspannung ruiniert – die 8 schlimmsten Patzer in Deiner Thai Yoga Session

Thai Yoga tut gut – diese Erfahrung hast Du vielleicht auch schon gemacht. Jede Berührung, die achtsam ist und von Herzen kommt, kommt beim anderen Menschen an.

Das bedeutet, dass viele Sorgen, die Du Dir vielleicht machst, unbegründet sind: 95% aller Menschen in meinen Kursen wollen am Anfang die korrekte Technik lernen und haben Angst davor, etwas falsch zu machen. Dabei ist die Art Deiner Berührung gar nicht so wichtig wie Deine Berührungsqualität selbst.

Die Hürden liegen dagegen meist auf ganz anderer Ebene. So gibt es einige Fallen, in die Du beim Geben einer Session tappen kannst. Manche von ihnen sind so gravierend, dass sie die Entspannung der Session komplett ruinieren können.

Indem Du sie kennst, kannst Du sie vermeiden!

Inhaltsverzeichnis

Platz 8: Forciert atmen

Der Atem ist ein wichtiger Indikator für die Tiefe der Entspannung. Und durch den Atem können wir das autonome Nervensystem beeinflussen, d.h. Funktionen wie Herzschlag, Verdauung und Atemfrequenz.

Um Deine Klienten zu einer entspannten Atmung einzuladen, ist es wichtig, dass Du mit gutem Beispiel voran gehst. Deshalb solltest Du während einer Thai Yoga Session langsam, tief und natürlich durch die Nase atmen.

Der Yoga-Atem (Ujjayi-Pranayama) ist KEINE Form der natürlichen Atmung. An manchen Stellen der Thai Yoga Session können wir diese Atemform nutzen, beispielsweise in Twists, wenn wir den Atem synchronisieren sollen. Ansonsten solltest Du es unbedingt vermeiden, während einer Session hörbar zu atmen. Hörbarer Atem, egal ob Ujjayi oder Schnauben erzeugt den Anschein von Anstrengung. Dies erzeugt auf unbewusster Ebene Stress für Dein Gegenüber.

Platz 7: Deine Session zu voll packen

Während einer Thai Yoga Session handele am besten nach der Devise: Weniger ist mehr und langsamer ist besser. Daran darfst Du Dich immer wieder erinnern!

Manche Menschen meinen es besonders gut und versuchen möglichst viel in eine Session hineinzupacken: Das mehr an Techniken geht in der Regel jedoch auf Kosten der Langsamkeit und der Qualität der Berührung.

Deshalb lieber Qualität statt Quantität! Eine Minute lang die Hand einfach ruhen zu lassen kann eine sehr kraftvolle Berührung sein, die Deinem Empfänger mehr dient als drei Techniken zusätzlich einzubauen.

Vermeide es ebenfalls, die Zeit zu überziehen: Zum einen tust Du Dir selbst keinen Gefallen damit, wenn Du bei bezahlten Session häufiger länger arbeitest als die ausgemachte Zeit arbeitest. Außerdem kennst Du die zeitliche Planung des anderen Menschen nicht. Was von Dir vielleicht gut gemeint ist, versetzt den anderen Menschen möglicherweise in Stress – wenn die Session deutlich länger dauert als die Zeit, auf die er oder sie sich eingestellt hat.

Falls Du chronisch dazu neigen solltest, Deine Session zu überzeugen und Probleme damit hast, ein Ende zu finden, darfst Du Dich fragen, was dahinter steht: Ist hier vielleicht der Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ aktiv? Gibst Du ständig mehr, aus Angst heraus nicht genug zu tun und nicht genug zu leisten?

Platz 6: Eine unpassende Playlist

Musik kann ein kraftvolles Werkzeug sein, um Deine Klienten beim Loslassen zu unterstützen. Wenn Du Dich aber dafür entscheidest, Musik zu verwenden, sollte diese auch passen. Dein Lieblings-Mantra, was Du herzöffnend und berührend findest, kann andere Menschen im schlimmsten Fall furchtbar nerven! Musik, die zu schnell ist und vielleicht sogar noch einen Beat beinhaltet, aktiviert das Nervensystem. Musik, die zu laut oder zu leise ist, ist ebenfalls eine Störquelle.

Wenn Du Musik nutzen möchtest, empfehle ich Dir grundsätzlich flächige Musik ohne Beat und ohne Gesang. Einige Empfehlungen dazu findest Du in meinem Blog-Artikel „Soundtrack des Loslassens„.

Mein Tipp wäre es, im Vorgespräch abzuklären, ob Musik überhaupt gewünscht ist. Wenn Du die Musik einschaltest, frag gerne nach, ob die Lautstärke passt und lade Dein Gegenüber auch dazu ein, Feedback zu geben, falls ihm oder ihr die Musik nicht gefällt.

Platz 5: Ein zu starres und daher unpassendes Sequencing

Wenn Du eine Thai Yoga Session gibst, empfehle ich Dir ausdrücklich vorher KEINEN festen Ablaufplan zu machen. Denn ein zu starres Sequencing wird den Bedürfnissen Deiner Empfängerin oder Deines Empfängers nicht gerecht.

Ein Beispiel: Du hast Dir vielleicht vorgenommen, die sitzende Position einzubauen, um später am Schulter- und Nackenbereich zu arbeiten. Wenn Dein Klient, aber tief entspannt und vielleicht sogar eingeschlafen ist, wirst Du ihn damit zwangsläufig aufwecken und die Tiefenentspannung ruinieren. Besser wäre es, in diesem Fall den Schulter- und Nackenbereich in einer anderen Position (Rücken-, Bauch- oder Seitlage) zu arbeiten. Oder Du platzierst die sitzenden Positionen eher nach einer aktivierenden Sequenz oder eher gegen Anfang der Session.

Wenn Du keinen festen Plan hast, bist Du während der Session immer flexibel, die Richtung zu verändern. Vielleicht merkst Du, dass im Moment etwas ganz anderes dran ist als Du zuvor gedacht oder es im Vorgespräch den Anschein hatte.

Platz 4: Denken statt Spüren

Ein Überschuss an mentaler Energie kann dazu führen, dass wir während einer Thai Yoga Session in den Kopf kommen. Deine Berührung funktioniert auf physischer und mechanischer Ebene noch immer. Es kann jedoch sein, dass sie sich „seelenlos“ anfühlt. Du kannst keine tiefere Verbindung zu Deinem Gegenüber aufbauen, wenn Du nicht mit Dir selbst verbunden bist.

Wenn Du denkst statt spürst, führst dass dazu, dass Du in Deiner Berührung nicht wirklich präsent wird. Das kann dazu führen, dass Du zu schnell wirst (siehe Platz 1: Langsamkeit), keine echte Verbindung aufbaust (siehe Platz 3) oder eine Druckintensität wählst, die für den jeweiligen Körper nicht angemessen ist, weil Du eine Idee davon hast, wie fest ein Druck sein soll statt präsent wahrzunehmen, was in diesem Moment gebraucht wird.

Verkopftheit und unsere Sucht dazu, auf mentaler Ebene alles kontrollieren zu wollen, ist häufig Resultat eines Yang-Überschusses. Wenn dies für Dich ein wichtiges Thema ist, lerne die Yin-Energie zu kultivieren. Ein kraftvolles Werkzeug dazu kann die Thai Yoga Solopraxis sein. Mit der Solo-Praxis lernst Du viele kleine Übungen, durch die Du vor einer Thai Yoga Session raus aus dem Kopf und rein in den Körper kommen kannst.

Was kannst Du tun, wenn Du merkst, dass Du während einer Session im Kopf bist? Schenk Deinen Gedanken und Zweifel keine Aufmerksamkeit – wie dramatisch auch immer sie sich anfühlen. Du kannst Deine Gedanken nicht kontrollieren. Was Du jedoch kontrollieren kannst, ist der Fokus Deiner Aufmerksamkeit: Wenn Du tief in Dein Hara atmest und Aufmerksamkeit ganz in die Hände bringst, wird es Dir gelingen, zurück in den Körper zu kommen. Habe keine Angst davor, zwischendurch auch mal eine Pause zu machen, um Dich zu entspannen!

Das ist das größte Geschenk, was Du Dir selbst und Deinem Gegenüber machen kannst.

Platz 3: Keine echte Verbindung aufbauen

Eine Thai Yoga Session kann nur so tief gehen, wie es Dir gelingt, Verbindung zu Deinem Gegenüber aufzubauen und diese auch zu halten. Die erste Gelegenheit dazu bietet sich Dir bereits im Vorgespräch: Höre aufmerksam zu und nimm dabei nicht nur den Inhalt der Worte, sondern auch Körperhaltung, Gestik und die Energie wahr.

Sei dabei so präsent wie möglich, mach Dir geistige Notizen und signalisiere dem Anderen (beispielsweise durchs aktive Zuhören, bei dem Du verstandene Aussagen wiederholst), dass die Botschaften angekommen sind. Je aufmerksamer Du hier bist, desto leichter wird es Dir während der Session gelingen auf die genannten Wünsche und Kontraiindikationen einzugehen.

Bewahre Dir eine fürsorgliche Qualität während der Session: Wenn es kühl wird, decke Deinen Empfänger oder Empfängerin zu. Spüre nach, wie Deine Berührungen beim anderen Ankommen und lade ihn zu Beginn der Session auch aktiv dazu ein, zu kommunizieren, wenn etwas weh tut oder sich spontane Wünsche ergeben.

Die Qualität des Spürens bewahrt Dich davor, Dein eigenes Ding zu machen und dabei den anderen Menschen aus den Augen zu verlieren: Ansonsten neigen wir manchmal dazu, das zu geben, was wir selbst am liebsten mögen – ohne zu spüren, ob das für den Anderen passt. Nur weil Du selbst beispielsweise festen Druck magst, heißt das nicht, dass dies bei Deiner Empfängerin oder Deinem Empfänger genauso ist und umgekehrt.

Platz 2: Verkrampfen und eine unbequeme Körperhaltung haben

Manchmal sind wir mit unserer Aufmerksamkeit so sehr bei unserem Gegenüber, dass wir uns selbst dabei komplett vergessen. Oder wir haben Angst davor, den anderen Menschen zu stören, wenn wir eine bequemere Arbeitshaltung wählen. Deine eigene Entspannung ist jedoch die Basis dafür, entspannte Berührung zu schenken.

Die große Bedeutung der eigenen Körperhaltung wurde mir vor einiger Zeit durch eine Supervision bewusst: Ich hatte eine bis dahin sehr entspannte Session erhalten und war eingeschlafen. Doch die Bauch-Massage war alles andere als entspannt. Jede Berührung fühlte sich spitz wie ein Nadelstich an. Als ich später mit meiner Geberin sprach, stellte sich heraus, dass sie sich nicht die Zeit genommen hatte, sich bequem hinzusetzen. Stattdessen arbeite sie die komplette Zeit über im Ausfallschritt, was auf Dauer für sie sehr anstrengend war.

Deshalb erinnere Dich immer wieder daran: Du hast IMMER genug Zeit, Dich zu entspannen und es Dir bequem zu machen.

Mach es Dir zu Gewohnheit in regelmäßigen Abständen während einer Thai Yoga Session mit Deinem eigenen Körper einzuchecken: Dabei kannst Du beispielsweise die Wirbelsäule strecken, Deine Schultern entspannen und einen tiefen Atemzug nehmen.

Wenn Du Dich schwer tust, Leichtigkeit in Deiner Thai Yoga Praxis zu finden, kann ich Dir speziell auch das Aufbau-Modul „Innere & äußere Ausrichtung“ empfehlen, bei dem wir sehr intensiv an dem Thema Bodymechanik arbeiten.

Platz 1: Zu schnell werden

Die mit Abstand größte Herausforderung beim Geben einer Thai Yoga Session ist es für viele Menschen konsequent in der Langsamkeit zu bleiben – insbesondere, wenn sie selbst leicht gestresst sind und sich in einer herausfordernden Lebenssituation befinden.

Mein Lehrer Jason hat mir erzählt, dass er ein inneres Mantra beim Geben einer Thai Yoga Session hat. In regelmäßigen Abständen stellt er sich die Frage: „Kann ich noch langsamer sein?“ Und in den allermeisten Fällen ist die Antwort „ja“.

Im Grunde genommen können wir niemals zu langsam sein, bzw. es schadet der Qualität Deiner Berührung nicht. Zu schnelle Berührung werden jedoch leicht als hektisch und flüchtig wahrgenommen – das gilt insbesondere für die Linienarbeit an Beinen und Armen, die Bauchmassage und den Kopf.

Langsamkeit gilt übrigens nicht nur fürs langsame Einsinken, sondern ebenfalls fürs langsame Lösen des Drucks: Wenn wir nicht wirklich präsent sind, kann es leicht passieren, dass wir zwar langsam einsenken, aber zu schnell lösen, weil wir innerlich schon bei der nächsten Technik sind.

Ein zu schnelles Lösen führt im Fasziengewebe zu einem unangenehmen Jojo-Effekt. Das Gewebe, was wir zuvor langsam gedehnt und geöffnet haben, schnellt durch das zu schnelle Lösen des Drucks zurück, was unser Nervensystem aktiviert und uns in einen Alarmzustand statt die gewünschte Entspannung versetzt.

Kultiviere Langsamkeit und einen gleichmäßigen langsamen Rhythmus, so dass dieser zu Deiner Thai Yoga „Standard“-Einstellung wird. So wirst Du grundsätzlich langsam berühren und musst Dich nicht jedes Mal aufs Neue bewusst darauf konzentrieren.

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Tobias

Hi, ich bin Tobias – Dein Guide in die Welt der Energie und achtsamen Berührung! Meine Mission: Menschen zu inspirieren, sich gegenseitig achtsam und liebevoll zu berühren anstatt nur ihre Smartphones. Lass uns gemeinsam geschützte Räume für Berührung schaffen! Bist Du dabei?

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